http://www.deine-stimme-gegen-armut.de lokkemotion: Juni 2009
. . . . und gerne mal ein Kommentar dalassen . . .

Montag, 22. Juni 2009

wieder mal n Text von mir (sorry eigentlich zu lang für onlinetext)

im Rahmen des Bildungssteiks hielt ich folgende Rede am Sarg der Bildung in Hamburg:

Liebe Trauergemeinde,
Liebe hinterbliebene,
wir sind hierher gekommen, um einer guten Freundin das letzte Geleit zu geben. Wir wollen uns verabschieden, unsere Trauer teilen und versuchen Trost zu finden, in der Erfahrung nicht allein zu sein. Dennoch ist mir natürlich bewusst, dass der Schmerz über den Verlust nicht herunter zuspielen ist. Und eben dieser gemeinsame Schmerz ist es auch, der unsere gute Freundin ehrt, ein eindeutiger Ausdruck von Liebe.
Lassen wir uns deshalb erinnern, was sie ausmachte und was wir an ihr hatten.

Ihre Anfänge liegen im Dunkeln der Geschichte, mal tauchte sie in Alexandria auf, doch aufgewachsen ist sie mit Sicherheit in Athen, als Platon dort seine Akademie gründete. Später nahm sich der große Aurelius Augustinus ihrer an und sagte ihr große gesellschaftliche Geltung voraus.
Wie recht er hatte, konnte er nicht mehr erleben. Nur langsam startete ihre Karriere. Nur wenige nahmen die Gedanken des Augustinus ernst, dennoch gab es immer Freunde, die sie in einem ausgewählten Kreis rumreichten.
Langsam aber stetig: diese Schulen wuchsen und um 1200 war es dann soweit, in Paris und Bologna verlangten die großen Schulen von Kaiser und Papst eigenständige Statuten. Sie erlangten das Recht zur Selbstverwaltung und damit eine große Unabhängigkeit in der Pflege unserer Freundin. Ein großer Augenblick, während in Paris die Professoren die Universitas, also die Gemeinschaft der Gelehrten und Lernenden leiteten, waren es in Bologna-Padua sogar die Studenten selbst, denen die Universität gehörte und die sie leiteten. Dies zeigt besonders wie beliebt unsere Freundin war, wie sehr man sich um sie bemühte. Nicht lange und man gründete ihr zu Ehren in ganz Europa Universitäten. Sie wurde zu der völkerverbindenden Macht in ganz Europa. Nichts war gesamteuropäischer und, in den damaligen Grenzen, internationaler als Sie. Sie stand für Frieden und Zukunft. Für Erhalt und Wahrheit. Wenn man von ihr sprach, meinte man ganz Europa als Einheit
Mit der Aufklärung und der damit einhergehenden Reformation, endete diese Phase. Sie geriet in die zerreißenden Mühlen der Konfessionalisierung und Nationalstaatlichkeit. Jede Nation begann sich um sie zu reißen.
Und - sie wurde beliebter denn je.
Ihr Ansehen wuchs dermaßen, dass die Freundschaft mit ihr zu Statussymbol des Staates und der Bürger wurde. Die Förderung unserer Freundin war nationale Angelegenheit, weil ihre Schönheit und Würde als Wert des eigenen Standes gesehen wurde. Nur ein Land, das unsere Freundin hoch ehrte, stand selber ihm Ansehen hoch.
Seit dem 16 Jahrhundert schafften es die Nachfolger der Reformation von Sachsen aus, unsere Freundin jedem im Volk bekannt zu machen. 1717 erging auch in Preußen durch Wilhelm I die allgemeine Schulpflicht. Der Staat machte sich zur Pflicht unsere Freundin jedem zur Seite zustellen und die notwendigen Mittel zu beschaffen.
Ja unsere Freundin, von der wir uns hier verabschieden, machte dieses Land groß, sein Ansehen in der Welt verdankt es größtenteils ihr. Ich möchte nur erinnern an die Reformatoren, die Aufklärer, die Philosophen, die berühmten sieben Gelehrten von Göttingen, höhere Physik, Medizin, soziale Gesetzgebung, Autos, Raketen, die Frankfurter Schule, um nur einen Bruchteil zu nennen.
Ja letztendlich machte uns sogar der Umgang mit unserer Freundin weltberühmt. Das humboldtsche Konzept war nicht nur angesehen, sondern wurde oft zu kopieren versucht.

Doch wie so vielen Stars, erging es auch der Verstorbenen, nachdem man Generationen lang von ihr profitierte, wurde sie fallen gelassen. Man ergötzte sich an ihren Früchten, aber vernachlässigte sie. Der Humboldtsche Umgang wurde bald fallengelassen, um sich der Pflege der Früchte zuzuwenden. Die aß man ausgiebig, doch um unsere gute Freundin kümmerte man sich sträflich wenig. Der Umgang mit ihr gilt schon lange als uncool und uneffektiv. Nur wenige erkannten hier zu Lande ihren Wert.
Als man merkte, dass sie kränkelte, wurde schnell an ihr herum gedoktert. Exzellenzinitiativen sezierten sie und versuchten die früchtetragenden Teile aufzupäppeln, jedoch was nützt dies, wenn die Wurzel und der Stamm vertrocknet?
Es wurde weiter gedoktert: man brachte unsere Freundin zurück zu ihren Anfängen, man dokterte in Paris man dokterte in Bologna – welch Ironie.
Man wollte sie wieder in ihre alte gesamteuropäische Form bringen, indem man beschnitt, amputierte und rumoperierte. Man nahm ihr sie Selbständigkeit, die sie einst ausmachte, man nahm sie ihr nicht de jure, aber de facto.
Statt sie liebevoll zu pflegen und wieder aufzupäppeln, indem man ihr gute Nahrung gab, geriet sie in die kalten Fänge der modernen Apparate-Politik.
Einer der Doktoren in Hamburg war Dr. Klaus von Dohnanyi. Sein Therapieansatz war schon umstritten genug, doch sein Assistentsarzt Dr. Dräger versemmelte es erst richtig.

Wenn wir hier nun Abschied nehmen müssen, von unsere geliebten Freundin der Bildung, so müssen wir erkennen, dass sie letztendlich an gebrochenem Herzen gestorben ist.
Die Bildung konnte es nicht verkraften, zur reinen Ausbildung degradiert und zurechtgestutzt zu werden.
Lassen sie uns sie so in Erinnerung behalten, wie sie es gewollt hätte: Als bescheidener Star für jeden stets verfügbar – begehrt und geliebt.

Lasst uns im Gedenken die Köpfe senken.

Freitag, 12. Juni 2009

Seminar

hat jemand interesse an dem Seminar, oder teilen davon?
bitte melden

würde mich freuen

Montag, 1. Juni 2009

Tiller the Killer? fuck funtamentalisten Spinner!

Jetzt ist es wieder geschehnen

In der Kirche, wo der (möglicherweise zurecht) umstrittene us-amerikanische Abtreibungsarzt einen Gottesdinest besuchte, wurde dieser von einem Abtreibungsgegner erschossen.

Was ist nur los?
Gehen wir davon aus das Abtreibung in Gottes Augen ein Greul ist und als Mord gewertet wird.
Gehen wir davon aus, das dieser Arzt selbstherrlich war und nicht bußfertig?
Gehen wir davon aus das das alles klar ist!

Was läßt militante Christen (schon das Wort ist ein Oxymoron - ein Widerspruch in sich) davon ausgehen das sie damit das mehrfach verifizierte Verbot des Mordes keine gültigkeit besitzen würde?
Spätestens seit Jesus wissen wir definitiv das Selbstjustiz udn Mord nicemal in Gottes Willen stehen. Bei ihm regiert Liebe statt Strafe - durch entfeindungsliebe wird der Übeltäter auf den Weg der wahrheit zurück geführt.

aber nein das lesne angeblcih bibeltreue ja nicht
sie lesen nur die Verbote und suchen bei anderen was sie verurteilen könne,
Das allein shcon diese Haltung Sünde ist verdrängen sie.

Wir solen gutes tun doch - wie der junge Prister im Film Chocolat es ausdrückt -kommen wir vor lauter Vermeindung des angelblich bösen nicht mehr dazu da gute zu tun.
und da fällt mir auch noch Erich Kästern ein der in einem seiner Romane über einen Moralisten schriebt: "Es gibt nichts Gutes außer man tut es."

Leider hat sich das andere Zitat aus der Frommen Helene "das Gute dieser Satz steht fest, ist stets das Böse das man läßt" da er Onkel Nolte im Epilog zur "Frommen Helene" in den Mund legt - mehr rumgesprochen.

Aber es stimmt nur in Bezug auf einen selber: und im gesunden Maße, das zeigt auch der Zusammenhang des Zitats in der Bildergeschichte.

und die Geschichte von tiller erinnert mich an die Homosexuellen-Debatte auf den Christival oder nach Franks Hartkopfs lautem Denken im Kranken Boten.

also laßt uns gutes tun statt ständig das böse mit bösen zu bekämpfen - den sünder sind offensichtlich immer nur die anderen.
dein Reich komme beten wir immer - sein reich ist dort wo sien wille geschieht und das ist, das machen Jesu predigten klar, dort wo Vergebung statt Vergeltung regiert.

ist das dne so schwer?
Jesus machte niemanden fertig wegen seiner Sünden sondern liebte ihn besonders, denn der gesunde braucht keine Arzt.
Kritisieren tat er ausschlißlich selbstgerechte, die andere verurteilten.

denken sie drüber nach Liebe nation