Wehe den Hirten, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden?
Hesekiel 34,2
dieser Text ist die heutige Losung der Herrnhuter Brüder-Gemeinde
Schon oft hat die Losung in meinem Leben und Dienst prophetischen Charakter gehabt.
Prophetie als Reden Gottes in konkrete Situationen.
Krassestes Beispiel war damals als in einer meiner ehemaligen Gemeinden, die Bestätigung der Pastoren-Kandidaten anstand. Unabhängig der Personen-Konstellation war der Hauptkritikpunkt, das diese Wahl ganz bewußt unter den Gesichtspunkten der Demokratie gestellt und die Wahlgrundlage persönliche Vorlieben und Interessen sein sollten. Meine Hinweise, das es sich um eine geistliche Entscheidung handle, und das sie rein unter Gebet zu treffen sei und das man bei der Abstimmung das wiedergeben sollte was einem der Geist zu dieser Sache gesagt hätte wurde ganz bewußt abgelehnt. 'NEIN-Es wäre ein rein demokratische und keine geistliche Angelegenheit!!!'
Tja dazu kamen einige geistliche Einwände gegen den von der (sorry das es so wertend sein muß) ungeistlichen Mehrheit favorisierten Kandidaten...
Die Losung des Wahltages war: Jesaja 1,3
Ein Ochse kennt seinen Besitzer, und ein Esel die Krippe seines Herrn; Israel hat keine Erkenntnis, mein Volk hat kein Verständnis.
Für mich die letzte Bestätigung, daß die geistlichen Einwände, Bedenken und Kritiken nicht ganz verkehrt waren, in dem Sinne, daß sie wirklich von Gott und nicht von uns Menschen ausgedacht waren.
Tja man hat uns/es nicht geglaubt - die Bedenken und Gründe, gegen die man sich blind zu sein entschieden hatte haben sich mit der Zeit bestätigt.
Die Gemeinde hat dadurch keinen großen Schaden genommen - Gott hat gezeigt, das Jes 1,3 noch heute oft für seine Gemeinde gilt - aber er hat seine Gemeinde auch bewahrt. Soweit, daß einige den Hinweis, sein Reden und ihr falsches Denken bis heute nit bewusst eingesehen haben. (Aber wie schon Gott in futurama zu Bender sagte: "Ich mache meine Arbeit dann am besten wenn es keiner merkt- das ich eingegriffen habe".) Trotzdem ist die Gemeinde danach - als es vorbei war gewachsen - Gott arbeitet eben auch im Unbewußten.
Aber nun zu der Jesaja Stelle von heute:
Schon oft dachte ich an diesen Vers, wenn ich mir so manchen Dienst einiger Pastoren betend ansah.
Ich werde jetzt hier keine konkreten Beispiele nennen, denn das könnte Wiedererkennungswert haben und zu unschönen Outings führen.
aber überlegt mal warum viele Leiter ihre Schäfchen nicht zu reifen selbständigen Christen heranwachsen lassen (wer mich kennt, weiß, daß das ein Schwerpunkt meiner Lehre ist). Sie werden eher wie die kleinen Kinder behandelt (die sie ja geistlich dadurch auch geblieben sind) und mit Vorschriften, Verboten und ähnlichem auf den rechten Pfad gehalten.
Keine geistliche Reife, nichts wirklich selber dürfen sie entscheiden.
die Leiter lehren wie die Pharisäer Ordnung und Verhalten und das über den toten Buchstaben des Gesetzes. Auch die Bibel kann toter Buchstabe sein sagt Paulus, sie IST es sogar wenn der Geist sie nicht in und für uns lebendig macht - lest mal genauer was Paulus schreibt.
Aber die Selbstoffenbarung Gottes hauptsächlich als Lebensanweisung (die sie ohne Zweifel auch ist) zu sehen, führt zu dem was Adolf Schlatter als 'fleischliche Autorität der Schrift' bezeichnete obwohl sie doch 'geistliche Autorität" werden sollte für uns. Das Schlatter recht hat, bestätigt die Zielangabe die Gott durch Jeremia verkündet: Jer. 31 31 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund machen; 32 nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern machte, da ich sie bei der Hand nahm, daß ich sie aus Ägyptenland führte, welchen Bund sie nicht gehalten haben, und ich sie zwingen mußte, spricht der HERR; 33 sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel machen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben; und sie sollen mein Volk sein, so will ich ihr Gott sein; 34 und wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: "Erkenne den HERRN", sondern sie sollen mich alle kennen, beide, klein und groß, spricht der Herr. Denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünden nimmermehr gedenken.
Ins Herz...an die handnehmen nicht mehr nötig... lehren nicht mehr notwendig....
Das ist das wohl das was Jesus im Sinn hatte als er ALLES Gesetz auf das Doppelgebot der Liebe reduzierte, weil sich alles andere daraus ergibt. Wenn dir dies im Herzen und Sinn steht, brauchst du nicht ständig im Gesetzbuch zu blättern, um dir aus der Bibel deine konkrete Anweisung zu holen - sie ist KEIN 'Drehbuch' für dein Handeln, auch wenn diese Lehre gern aus USA rüberschwappt - du mußt dann dein Herz durchforschen in das der Geist das wahre geistliche, lebendige (d.h. auch dynamische) Gesetz geschrieben hat.
Das meint Martin Luther wohl auch wenn er schreibt: "Die Christen sollen sein, die Schaffer und Schöpfer ihrer eigenen neuen Dekaloge"
Aber wie sollen sie das, wie sollen sie Priester werden, wenn die Amtsträger sie nicht so weiden, das sie dazu fähig werden?
Mein Freund Dave schrieb in einem Kommentar zu einem Eintrag hier im blog:
"Unsere Kirchenchefs verlangen von uns (normalen doofen Schafen) dass wir [...] Naivität [...] an den Tag legen sollten, schön unsere Fresse halten und alles machen was die "Männer Gottes" uns sagen. Auf diese Show habe ich kein Bock mehr!
Im Rahmen meiner Verantwortlichkeiten versuche ich so gut ich es vermag so jesus-mäßig wie nur möglich zu führen: Hin zu echter Mündigkeit, weg vom Nachlabern und es "richtig machen" zu müssen...!"
Warum machen sie das?
Ansehen? Prestige? Macht? Selbst nicht anders gelernt? XY
Was auch immer es ist nicht richtig! Wenn sie es nicht machen wer dann? Pastor, Vorstand, Ältester egal, es ist ein Diener der Gemeinde, der Weider der Schafe, doch ich hab schon viele die sch selber weideten kennengelernt.
Die Gefahr sich selbst du weiden, dabei fett und träge auf seinem Posten zu werden, sich geistlich einen zu wichsen im Dienst ist hoch.
Und in der Gefahr steht jeder! Aber Selbstkritik ist der Grundstein des Christenlebens: Erkenntnis, Bekenntnis, Buße dieser Dreischritt, wird im modernen Deutsch als Selbstkritik bezeichnet.
Deswegen die Ermahnung die sich im Lehrtext findet:
Die Ältesten unter euch ermahne ich: Weidet die Herde Gottes, die euch anbefohlen ist; achtet auf sie, nicht gezwungen, sondern freiwillig, wie es Gott gefällt; nicht um schändlichen Gewinns willen, sondern von Herzensgrund.
1.Petrus 5,1-2
Nicht Amen sondern Hosanna (Gott hilf[t]!)
. . . . und gerne mal ein Kommentar dalassen . . .
Montag, 8. September 2008
wiederentdeckt - und Andacht draus geworden
Eingestellt von lokke so um etwa rum 09:52:00 0 Kommentare
Abonnieren
Posts (Atom)