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Dienstag, 8. April 2008

Thomas der Zweifler lies sich überführen

hab heute durch einen Freund einen interessanten Gedanken mit bekommen:

Für ihn ist Thomas der Jünger, der "erste Theologe". Als AT-Christ, der sich der jüdischen Wurzeln und Tradition seines christlichen Glaubens sehr bewusst ist, kann ich das so nicht stehen lassen, aber ein Urbild ist er allemal.
Ich hab zunächst nicht verstanden gehabt, was er meinte, aber ich hab viel drüber nachgedacht.
deswegen die bisherigen Ergebnisse meiner Gedanken, so wie ich sie auch meinem Freund schrieb:

Thomas als erster Theologe – ein mir neuer, bisher fremder Gedanke, aber ich habe drüber nachgedacht, und er ist mir sehr groß geworden.
Ja Thomas wolle es „begreifen“ und Jesus „berühren“ und zwar beides im doppelten Wortsinn. Ja damit ist er ein Urbild der christlichen Theologen.
Was mich aber noch mehr fasziniert: Als Jesus ihm erlaubt die Wunden zu berühren, ist dies für Thomas gar nicht mehr notwendig, er erkennt das Wesen Jesu ohne die Berührung und fällt anbetend vor ihm nieder.
Was sagt das über Theologen aus?
Für mich: ich muß versuchen Gott zu berühren und ihn zu begreifen, aber ich muß auch Grenzen akzeptieren und auch glauben was ich nicht „fasse“. Ich kann Gott nicht fassen mit meinem Verstand und meinen Prägungen, aber er läd mich ein
Diese Einladung, das Angebot der Erfahrung, läßt mich seine Größe und sein Wesen erkennen.
Trotz aller Nähe, und Berührungspunkte, bleibt ein Stück Transzendenz, ein Stück Mysterium.
Wenn ich dafür nicht offen bin, wird mich meine Theologie sogar von Gott fortführen, sie wird ihn entmystifizieren und am Ende nichts übrig lassen, weil möglicherweise nix in meinen Ansprüchen Greifbares findbar sein wird.
Auch wenn die Forderung des Thomas zunächst anmaßend erscheint, war er eindeutig demütig genug um zu erkennen, den letzen Schritt muß er nicht unbedingt gehen. Nicht wir und unser Denken und Wahrnehmen ist das Maß aller Dinge. Ich kann akzeptieren das Gott auf mich zu kommt auf seine eignen Art und mir das genügen lassen.
Ich finde in der Forderung, aber auch gerade in dem dann doch nicht tun (müssen) können wir sehr sehr viel von Thomas lernen.
diesen Fehler machten so gute Theologen wie Albert Schweizer und Rudolf Bultmann und viele viele andere.
Demnächst auch ein Bericht von meinem Trip in die Hanse Stadt Bremen

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Yo, muss sagen klingt interessant dieser Gedanke.
Als "ungläubiger" Thomas verdonnert hätte der gute Mann heutzutage eher schlechten Karten irgendeine Stelle im Kirchenamt zu bekommen.
Eigentlich eine Frechheit, diese Begriffsschöpfung (ungläubiger Thomas).

Unser Kirchenchefs verlangen von uns (normalen doofen Schafen) dass wir die Naivität eines Petrus und Johannes an den Tag legen sollten, schön unsere Fresse halten und alles machen was die "Männer Gottes" uns sagen. Auf diese Show habe ich kein Bock mehr!

Im Rahmen meiner Verantwortlichkeiten versuche ich so gut ich es vermag so jesus-mäßig wie nur möglich zu führen: Hin zu echter Mündigkeit, weg vom Nachlabern und es "richtig machen" zu müssen...!

Hau rein, mein Lieber,

dein Dave