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Montag, 27. Februar 2012

Baut dem Herrn ein prächtiges Haus! oder Ein Fundament nutzen braucht keinen Fundamentalismus (Vol. IV)


Folge IV.
Der Fundamentalist schaut nur aufs Fundament – aber darauf steht ein Haus

Wenn wir unseren Glauben mit einem Haus verglichen wollen, das auf einem Fundament steht, dann geht also der Glauben weit über dieses Fundament hinaus. Man darf also nicht stehenbleiben beim Fundament.

Das tut der Fundamentalist. Er ist zufrieden mit dem Fundament. Der Rest ist egal, Hauptsache das Fundament stimmt. Als ob es wirklich nur darauf ankäme.

Nach der mir verliehenen Gnade Gottes habe ich als weiser Baumeister das Fundament gelegt. Ein anderer baut auf dieser Grundlage weiter. Aber jeder soll darauf achten, wie er weiterbaut.
Das Fundament ist schon gelegt, es ist Jesus Christus. Niemand kann ein anderes legen.
Ob aber jemand auf dieses Fundament Gold, Silber oder wertvolle Steine verbaut oder nur Holz, Heu und Stroh.
Hält das, was er auf das Fundament gebaut hat stand, wird er belohnt.(1.Kor 3,10ff)

Genau so ist es, ein perfektes Fundament allen nützt nichts. Wer nur ein Fundament besitzt, der wird nicht ernst genommen. Wie wir schon von Jesus gehört hatten (Luk14,27ff). Deswegen schwingt in der Bezeichnung als Fundamentalist auch nichts Schmeichelndes oder Anerkennendes mit. Schon gar nicht nur deswegen weil jemand für sich selbst diese Beleidigung als lobende Bestätigung umdeutet, um sich ja nicht hinterfragen zu müssen. (Dabei ist ein Fundament des christlichen Glaubens gerades dieses:  sich zu fundamental hinterfragen – man nennt das Sündenerkenntnis!)
Nein der Fundamentalismus-Vorwurf ist eine Abwertung und der Verdacht kein gutes Zeugnis für den Glauben an den Christus Jesus.

Und ein gutes Fundament nützt nichts wenn es nicht genutzt wird. Nutzen und nützen – aber hier meint nutzen das gute Nutzen. Als Tanzfläche ist so ein Häuser-Fundament zwar geeignet, aber Verschwendung oder? Tanzen kann ich auch auf dem festgetrampelten Sandboden. Oder Holz kann ich auch auf dem blanken Boden lagern, höchstens noch ne Folie drunter.
Aber ein gutes Haus kann ich nur auf einem Häuser-Fundament bauen!

Und da es letztendlich auf das Haus ankommt für den das Fundament nur die Basis bietet, ist es entscheidet wie das Haus gebaut wird. Um im Bild zu bleiben vom klugen Hausbauer und dem törichten der sein Haus auf Sand stellte.
In Kalifornien und Japan stehen gewaltige Häuser. Mitten auf Böden, die zu den Erdbeben-gefährdetsten dieses Planeten zählen. Sie wurden so gebaut, das der wackelige Untergrund sie nicht einstürzten lässt.
Wir könne nun herumdeuten, dass der Erdbebenschutz ja unter anderem auch in die gegossenen Fundamente eingebaut wurde, damit Jesus Gleichnis weiter Gültigkeit besitzt. Wer so denkt hat es immer noch nicht verstanden, und der kleine (oder Große) Fundamentalist, der in jedem Menschen steckt und den es zu überwinden gilt, hat sich wieder gemeldet.
Es geht nicht um den Wortlaut. Nicht darum das dieser zu allen Zeiten und in allen Situationen stimmt. Es geht um die Kernaussage und die war ja wer auf Jesus hört und das gehörte umsetzt ist wie einer der sich die Mühe macht ein Fundament zu ergraben – oder auch zu legen.
Also wer sein Haus im Erdbebengebiet entsprechend sicher macht ist klug und handelt richtig. Egal ob die Sicherung im Fundament oder im Dach liegt. In der Tat liegen viele Einrichtungen, um eine Gebäude erdbebensicher zumachen, im Dach.

Paulus weißt darauf hin, dass das Haus gut gebaut sein muss und das dies das Ergebnis ist auf das es ankommt. Denn es wird am Ende geschaut, ob das Haus steht, nicht ob das Fundament unbeschadet ist.
So sollten sich Christen die ihre Radikalität in der Nachfolge durch einen Titel statt dem Fundamentalismus lieber dem „Domesizismus“ (von lat. Domos = Haus) verschreiben (ein Wort das es bisher nicht zu geben scheint). Und sich selber sollten sie in guter apostolischer Manier „Domestiken“ nennen, was nicht anderes heißt als Diener (aus dem lat. = zum Haus gehörig).

Das Haus unterscheidet vom Fundament wesentliches. Erstens ist es weithin zu sehen. Das heißt auch, dass man oft erkennen kann, ob es gut gebaut ist oder nicht, das Fundament wird vom Haus zugedeckt. Das Gold, Silber und die wertvollen Steine von denen Paulus spricht stechen jeden sofort ins Auge. Ebenso das billige Holz, Stroh oder Heu. Da nützt es auch nix zu sagen: "Aber Paulus schau doch mal hier: Ein einsA Fundament hab ich da!"
Noch mal, es geht wie immer um die Kernaussage - natürlich gibt es wunderbare Ökobauweisen aus Holz, Stroh und Heu, die gegenüber Steinhäusern wunderbare Vorteile haben und gegen die Paulus nichts hätte. Im Gegenteil – in manchen Gegenden dieser Erde ist das das sinnvollste Baumaterial für Wohnhäuser überhaupt.
Es geht um das Bild und was es ausdrückt, und das hat der Zeichner der Comic-Reihe 'Calvin und Hobbes' wunderbar illustriert:
Calvin ist zu faul ein Referat über Fledermäuse zu halten, er mag sie nicht und das wird wohl auch die Hauptaussage seines dünnen Vortrags. Sie leben im Dunkeln, kommen nur nachts hervor, sie gehören folglich zum Ungeziefer. Hobbes weißt ihn darauf hin, dass er fachlich auf dünnem Boden steht. „Bats aren't bugs“ - Fledermäuse sind kein Ungeziefer. Paperlapapp man müsse alles nur richtig präsentieren.
Als die Lehrerin bei seinem Vortag sehr kritisch dreinschaut, erschrickt Calvin und verweist sogleich triumphierend auf sein Expose für die Lehrerin. Er hebt siegessicher die professionelle Bindung und das perfekte Deckblatt hervor.
Doch es bleibt dabei – die Mitschüler rufen mit der Lehrerin im Chor: „BATS AREN'T BUGS!“

Oft scheint es sich mit den Fundamentalisten ähnlich zu verhalten, wer sonst wenig vorzuweisen hat muss auf das Fundament verweisen. 
Wenn ich lieblos bin verweise ich einfach aus Jesu Liebestat am Kreuz - und schon bin ich aus dem Schneider und muß gar nicht weiter über mein Leben und Verhalten nachdenken.

Ohne alle Fundis über einen Kamm zu scheren: Wer ,wenn es an Barmherzigkeit mangelt, einfach das geschriebene Gesetz dem Gesetz der Liebe und Barmherzigkeit  (wie es Jesus vormachte und lehrte) unterordnet, dem scheint wirklich das Haus des Glaubens und der Tempel der Nachfolge zu fehlen oder zumindest scheinen diese nicht so wirklich vorzeigbar zu sein.

Ein Gutes Haus ist flexibel, wie der Glaube, der seine Lebendigkeit und Dynamik nicht eingebüßt hat und damit er relevant bleibt...

Nächste Woche: Auf guten Fundament fußt ein Haus voller Leben – Glaube ist nicht starr!
 

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